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Volleyball Casebook 2015 (Deutsch) - Libero

Vorbemerkung

(bkw, Stand: 01.05.2018) Im Folgenden handelt es sich um eine Übersetzung des "Rules of the Game – Volleyball Casebook 2015", Kapitel 5, ins Deutsche. Die Übersetzung ist nicht wörtlich, sondern sinngemäß und an einigen Stellen, zum besseren Verständnis ergänzt worden. Dies gilt für die Fragen, als auch für die Antworten. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass die Antworten richtig, aber zum Teil in Bezug auf die Fragestellung nicht wirklich gelungen sind. Dies liegt jedoch, wie schon ausgeführt, an der Vorlage. Ich füge nach und nach die weiteren Fälle ein. Falls sich jemand dazu berufen fühlt mich hier ein wenig zu unterstützen, ist Hilfe gerne gesehen.

FIVB Casebook Fälle zum Libero, Kapitel 5, Fall 5.1 – 5.24

Fall 5.1 (Austauschaktion vor Beginn des Satzes)

Darf der Libero das Spiel ohne die Erlaubnis des 2. Schiedsrichters betreten, nach dem der 2. Schiedsrichter das Aufstalungsblatt vor dem dem Satz überprüft hat?

Im Moment der Prüfung der Aufstellungsblätter muss sich der Startspieler auf dem Spielfeld befinden. Sobald der 2. Schiedsrichter das Aufstellungsblatt überprüft hat, darf der Libero den Hinterspieler austauschen. Die Mannschaft braucht nicht mit einem Libero beginnen oder überhaupt einen Libero einsetzen.

VBSR: Dieser Fall betrifft die Regel 19.3.2.3, die die Autoren scheinbar nicht auf dem Schirm hatten. Die Regel 19.3.2.3 gibt unzweifelhaft vor, dass eine Libero-Austauschaktion - vor Beginn des Satzes - von der Genehmigung des 2. Schiedsrichter abhängt.

Regeln 19.3.2.4, 19.3.2.8, 24.3.1

Fall 5.2 (Kein ausnahmsweiser Wechsel mit dem Libero)

Eine Mannschaft hat bereits sämtliche regulären Wechsel in einem Satz beantragt, als ein Spieler auf dem Feld hinausgestellt wird. Der Libero sitzt auf der Bank. Wie ist das Spiel fortzusetzen?

Der hinausgestellte oder auch disqualifizierte Spieler ist unverzüglich regulär zu wechseln. Soweit dies nicht möglich ist, muss die Mannschaft für unvollständig erklärt werden und verliert den Satz. (Merke: Ein ausnahmsweiser Wechsel ist hier keine Möglichkeit.)

Regeln 6.4.3, 15.7, 15.8

Fall 5.3 (Kein Wechsel mit dem Libero)

Kann es dem Libero gestattet werden durch eine regulären Wechsel in das Spiel zu kommen, um einen verletzten Spieler zu ersetzen?

Nein. Dem Libero ist es nicht erlaubt an irgendeinem Wechsel, regulär oder ausnahmsweise, teilzunehmen.

Regeln 15.5, 15.7, 17

Fall 5.4 (Hinausgestellter oder disqualifizierter Libero)

Der Libero befindet sich für den Spieler mit der Nummer 5 auf dem Feld und wird hinausgestellt. Wie ist weiter zu verfahren?

Wenn die Mannschaft zwei Liberos hat, kann der Trainer den sanktionierten aktiven Libero umittelbar mit dem zweiten Libero austauschen.

Wenn die Mannschaft nur einen Libero hat, kann die Mannschaft wählen:

  • Sie lässt den Spieler mit der Nummer 5 den Libero wieder austauschen und spielt ohne einen Libero für den Rest des Satzes, oder

  • Der Trainer bennent einen neuen Libero von den sich im Moment Neubenennung nicht auf dem Feld befindlichen Spielern und der neue Libero ersetzt unmittelbar und direkt den hinausgestellten aktiven Libero (dem es nicht erlaubt ist für den Rest des Spiels am Spiel teilzunehmen).

Regeln 6.4.3, 19.1.1, 19.3.2, 19.3.2.8, 19.4

Fall 5.5 (Gleichzeitiger Wechsel und Libero-Austauschaktion)

Kann eine Libero-Austauschaktion gleichzeitig mit einem Wechsel statt finden?

Ja, denn die "Austauschaktion" ist kein Wechsel und umgekehrt.

Regeln 15.3.2, 19.3.2, 19.3.2.8

Fall 5.6. (Verspätete Libero-Austauschaktionen)

Der Libero ersetzt einen Spieler auf der Position 1 nach dem Pfiff des 1. Schiedsrichters zum Aufschlag, aber bevor der Aufschlagspieler den Ball schlägt. Wie ist die richtige Reaktion des 1. Schiedsrichters?

Wenn es der erste Vorfall im Spiel war soll der 1. Schiedsrichter den Spielzug zulassen und nicht unterbrechen. Nach dem Spielzug, soll er den Spielkapitän darüber unterrichten, dass dies nicht das richtige Vorgehen ist. Weitere verspätete Austauschaktionen sollten eine Sanktion wegen Verzögerung auslösen, die den Spielzug unterbricht. Die Austauschaktion bleibt injedem Fall gültig! Wenn die Austauschaktion nach dem Aufschlag erfolgt, hat der 1. Schiedsrichter einen Aufstellungsfehler zu pfeifen.

Regel 19.3.2.5

Fall 5.7 (Unrechtmäßige Libero-Austauschaktion vor der Ausführung des Aufschlags)

Eine Mannschaft hat eine unrechtmäßige Libero-Austauschaktion ausgeführt, jedoch wird dies festgestellt, bevor der Aufschlag ausgeführt wurde. Wie ist hiermit unzugehen?

Wenn diese festgestellt wird, pfeift der 2. Schiedsrichter, um den Spieler zurückzuholen. Die unrechtmäßige Libero-Austauschaktion wird rückgängig gemacht und die Mannschaft erhält eine Sanktion wegen Verzögerung.

Regeln 19.3.2.1, 19.3.2.9, 23.2.3

Fall 5.8 (Anpfiff mit nur fünf Feldspielern)

Es befinden sich 5 Spieler auf dem Feld, als der Schiedsrichter den Aufschlag genehmigt. Der sich auf der Bank befindende Libero, hat dabei augenscheinlich vergessen, das Spielfeld zu betreten. Was haben die Schiedsrichte zu tun?

Der 1. Schiedsrichter hat den Aufschlag nur dann zu genehmigen, wenn beide Mannschaften spielbereit sind und der Aufschlagspieler im Ballbesitz ist. Falls durch das verspätete Betreten der Spielfläche durch den Libero das Spiel wesentlich verzögert wird, sollte die Mannschaft eine Sanktion wegen Verzögerung erhalten. Wenn der 1. Schiedsrichter den Aufschlag "fehlerhaft" genehmigt, sollte der Spielzug unterbrochen und ohne eine Sanktion wiederholt werden.

VBSR: Ganz klar muss hier der 1. Schiedsrichter VOR der Genehmigung des Aufschlags schauen, ob die Mannschaft spielbereit sind und entsprechend handeln. Die Genehmigung des Spielzugs, ohne dass auf der einen Seite tatsächlich 6 Spieler spielbereit sind, sollte / darf nicht erfolgen.

Regeln 7.5.1, 12.3, 19.3.2.3, 19.3.2.5

Fall 5.9 (Austauschspieler als neue Libero)

Während der einzige Libero (Austauschspieler für Nr. 4) der Mannschaft den Ball holt, verletzt er sich und kann nicht weiter spielen. Der Trainer beschließt, den Spieler mit der Nummer 4 als neuen Libero zu benennen. Ist das möglich?

Nicht direkt. Der Trainer darf als neuen Libero jeden Spieler bennen, welcher zum Zeitpunkt der Neubenennung nicht auf dem Feld ist. Ausgenommen ist der Austauschspieler. Wenn der Trainer Spieler Nr. 4 als neuen Libero haben möchte, muss dieser zunächst auf das Spielfeld zurückkehren (Libero-Austauschaktion) und regulär (aus-)gewechselt werden. Danach kann es als neuer Libero benannt werden.

VBSR: Siehe auch Fall 5.5 – Gleichzeitiger Wechsel und Libero-Austauschaktion

Regeln 19.1.3, 19.3.2.2, 19.3.2.8, 19.4.2

Fall 5.10 (Libero als Trainer)

Ist es erlaubt Trainer und zugleich Libero zu sein?

Ja. Die Regeln sehen vor, dass der Libero nicht Mannschafts- oder Spielkapitän sein kann. Die Regeln verbieten es dem Libero jedoch nicht Trainer zu sein oder der Mannschaft von hinter der "Coaching-Line" Anweisungen zu erteilen.

Regel 5.2.3.4

Fall 5.11 (Fehlerhafte Libero-Austauschaktion ohne Fehler)

Ein Missverständnis zwischen zwei Spielern lässt den Libero / seinen Austauschspieler das Spielfeld kurz verlassen. Dieser Fehler wird jedoch unmittelbar eigenständig durch die Mannschaft korrigiert, wobei die Austauschaktion noch nicht in den Libero-Kontrollbogen eingetragen wurde. Zählt diese Austauschaktion?

Regel 19.3.2.1 sieht vor, dass ein vollendeter Spielzug zwischen zwei Libero-Austauschaktionen liegen muss. Hier lag ein unübersehbarer Fehler vor, der aber nicht als Fehler gezählt werden sollte.

VBSR: Es muss ein Fall betroffen sein, bei dem die 1. Libero-Austauschaktion rechtmäßig war. Um nun die Liberoaustauschaktion wieder rückgängig zu machen, müsste eigentich ein vollendeter Spielzug vorliegen. Vorliegend haben die Spieler aufgrund eines Missverständnisses wechseln wollen bzw. schon gewechselt. Es kam nicht zu einer Verzögerung des Spiels und die Spieler haben ihren Fehler unmittelbar eigenständig korrigiert. Ausnahmsweiese kann der Schiedsrichter (wenn er möchte) dieses "Versehen" durchgehen lassen. Das ist aber eine Entscheidung im Einzelfall!

Regel 19.3.2.1, 19.3.2.2

Fall 5.12 (Libero als Vorderspieler)

Eine Mannschaft vergisst den Libero auszutauschen, als er in die vordere Reihe auf die Position 4 rotiert. Nach drei Punkten stellt der 1. Schiedsrichter fest, dass der Libero sich unrechtmäßig auf dem Spielfeld befindet. Welche Entscheidung hat das Schiedsgericht richtigerweise zu treffen?

Der Libero begeht keinen Positionsfehler, bis der Aufschlagspieler den Ball schlägt. Wenn ein eigentlich spielberechtigter Spieler sich nicht rechtmäßig auf dem Spielfeld befindet, ist dies mit Punkt und Aufschlag für den Gegner zu bestrafen, die Aufstellung muss korrigiert werden und die von der Mannschaft seit dem Fehler erzielten Punkte (wenn dies bestimmt werden kann) sind zu streichen.

Regeln 15.9, 19.3.1.1, 26.2.2.1, 26.2.2.2

Fall 5.13 (Libero-Neubenennung mit dem Mannschaftskapitän)

Während des offiziellen Einspielens verletzt sich der einzige Libero der Mannschaft. Kann der Kapitän neuer Libero werden?

Wenn die Mannschaft zwei Liberos hat, kann der Trainer den verletzten aktiven Libero unverzüglich mit dem zweiten Libero tauschen. Wenn sich der zweite Libero verletzt oder die Mannschaft nur einen Libero hat, kann der Trainer eine Neubenennung aus den Spielern vornehmen, welche zum Zeitpunkt der Neubenennung nicht auf dem Spielfeld sind. Grundsätzlich kann der Libero nicht Mannschafts- oder Spielkapitän sein, der Kapitän kann jedoch seine Stellung und sämtliche Rechte und Aufgaben aufgeben, um als neuer Libero zu spielen.

Regeln 5, 19.2, 19.3.2.8, 19.4.2.5

Fall 5.14 (Ein- und Austauschen, ohne Spielzug)

Der Libero wurde ausgetauscht und sogleich wieder auf das Feld geschickt, ohne dass ein Spielzug zwischen den zwei Austauschaktionen lag. Ist das erlaubt?

Nein. Dies ist ein typischer Fall für eine unberechtigte Libero-Austauschaktion. In dem Moment des zweiten Austauschs, sollte der 2. Schiedsrichter den Tausch zurückweisen und der 1. Schiedsrichter eine Sanktion wegen Verzögerung erteilen. Wenn ein Schreiber Assistent vorhanden ist, ist es seine Aufgabe die Libero-Autauschaktionen zu überwachen.

Regel 19.3.2.9, 23.2.3

Fall 5.15 (Aufeinanderfolgende Austauschaktionen ohne vollendeten Spielzug)

Ein Libero wird gegen einen normalen Spieler getauscht. Nach dem Aufschlag rollt ein Reserveball auf das Spielfeld und der Spielzug wird gestoppt. Vor dem Pfiff zur Spielzugwiederholung, versucht der Libero den Spieler auf der Position 6 auszutauschen. Der 2. Schiedsrichter ruft ihn zurück. Ist dies das richtige Vorgehen des 2. Schiedsrichters?

Dies ist ein typischer Fall für eine unrechtmäßige Libero-Austauschaktion, weil kein vollendeter Spielzug zwischen den Libero-Austauschaktionen lag. In dem Moment der zweiten Austauschaktion sollte der 2. Schiedsrichter diese zurückweisen und der 1. schiedsrichter sollte eine Sanktion wegen Verzögerung erteilen.

Regel 19.3.2.1

Fall 5.16 (Verletzte Libero kehrt unmittelbar zurück)

Der Libero eines Teams verletzt sich während des Spiels. Der 2. Schiedsrichter ermöglicht dem Arzt in Begleitung des Trainers die Ernsthaftigkeit der Verletzung zu untersuchen. Sie entscheiden sich den Libero vom Feld zu nehmen und schicken den Austauschspieler wieder auf das Feld. Nachdem er vom Feld begleitet wurde, behauptet der Libero er sei wieder Gesund und besteht auf die Rückkehr auf das Feld, um zu spielen. Die Schiedsrichter erlauben dem Libero wieder das Feld zu betreten und setzen das Spiel fort. War das richtig?

Nein, dies sollte nicht erlaubt werden. Obgleich hier ein Fall einer Verletzung vorlag, darf der (aktive) Libero regulär gegen seinen Austauschspieler ausgetauscht werden. Somit hat der Libero noch immer das Recht wieder am Spiel teilzunehmen, nachdem er oder sie für spielunfähig erklärt wurde (Regel 19.4.2). Hier war die Situation jedoch fehlerhaft, weil zwei aufeinanderfolgende Austauschaktionen statt fanden, ohne dass ein Spielzug dazwischen lag. Dies ist ein Fall einer unrechtmäßigen Libero-Austauschaktion. Den Regeln folgend sollte der 2. Schiedsrichter im Moment des Austausches diesen zurückweisen und der 1. Schiedsrichter sollte eine Sanktion wegen Verzögerung erteilen.

Regel 19.3.2.1, 19.3.2.8

Fall 5.17 (Verletzte Libero bleibt auf der Bank)

Der Libero von Team A verletzt seinen Arm während des Spiels und ein neuer Libero wird benannt. Der eigentliche Libero sitzt für den Rest des Spiels auf der Bank. Sollte dies zugelassen werden?

Ja, soweit der Spieler sich wohl fühlt und weder sich noch andere Mannschaftsmitglieder gefährdet. Der letzte Punkt ist dabei wichtig für die Entscheidung dem Spieler zu erlauben auf der Bank zu bleiben. Wenn der Spieler behandelt werden muss, sollte der Mannschaftsarzt die Anweisung erteilen den Spieler hinter die Bank oder außerhalb des Wettkampsbereichs in Sicherheit zu bringen.

Regel 19.3.2.8

Fall 5.18 (Zwei Libero-Austauschaktionen während einer Unterbrechung)

In welchem Fall können zwei Libero-Austauschaktionen innnerhalb einer Unterbrechung statt finden?

Grundsätzlich hat ein vollendeter Spielzug zwischen zwei Libero-Austauschaktionen zu liegen. Für den Fall, dass eine Bestrafung den Libero zwingt auf die Position 4 zu rotieren ist eine weitere Austauschaktion erlaubt, denn in dieser Situation hat die Mannschaft keine Wahl. Die Vergabe einer Bestrafung zählt nun als vollendeter Spielzug.

VBSR: Man könnte hier auf die Idee kommen zu sagen, dass in dem beschriebenen Fall ohnehin zwei Spielzüge gegeben sind. Das ist allerdings nicht der Fall, denn ein Spielzug im Sinne der Regel 6.1.3. beginnt mit dem Aufschlag und endet mit einem Punkt, ähnlich ist eine Unterbrechung gemäß Regel 15 als Zeit zwischen einem vollendeten Spielzug und dem Pfiff des 1. Schiedsrichters zum nächsten Aufschlag definiert. Daher erfolgen die Liberowechsel hier tatsächlich im Rahmen der Sonderregel 19.3.2.1.

Regel 19.3.2.1

Fall 5.19 (Libero beklagt sich über unwohlsein)

Der Libero beklagt sich über Unwohlsein. Ist es erlaubt einen neuen Libero zu benennen?

Wenn die Mannschaft mit zwei Liberos spielt, kann für den Fall, dass sich der aktive Libero verletzt oder erkrankt, er oder sie durch den zweiten Libero ausgetauscht werden. Wenn die Mannschaft nur einen Libero hat oder der zweite Libero ist bereits spielunfähig geworden, kann er oder sie im Rahmen einer Neubenennung ausgetauscht werden.

Regeln 19.3.2.2, 19.3.2.8

Fall 5.20 (Falsche Nummer eingetragen)

Der Anschreiber notiert die Nummer 15 für den Libero, anstatt Nummer 5. der Trainer und der Mannschaftskapitän unterschreiben die Mannschaftsliste. Was sollte erfolgen, wenn der Fehler auffällt?

Dies ist ein Schiedsrichterfehler und hat keine Konsequenzen für die Mannschaft. Der Schreiber hat den Fehler im Feld Bemerkungen zu korrigieren.

Regel 19.1.2

Fall 5.21 (Libero ohne Libero-Trikot)

Im ersten Satz eines Spiels, spielt der Libero von Mannschaft A in einem Trikot mit der selben Farbe und Aufmachung, wie der Rest der Mannschaft. Vor dem Beginn des 2. Satzes, protestiert der Trainer von Mannschaft B gegen diesen Zustand. Was ist die richtige Entscheidung?

Da die falsche Farbe des Trikots keinen Einfluss auf das Spiel hat, wird das Ergebnis des 1. Satzes nicht anulliert. Unabhängig davon, hat der Libero sein Trikot zu wechseln.

VBSR: Was soll man dazu sagen? Zunächst einmal ist ein Protest oder eine Beschwerde durch den Trainer gegenüber den Schiedsrichtern schon nicht das Maß der Dinge. Dieser Protest, hat durch den Mannschaftskapitän zu erfolgen. Unabhängig davon, ist die Farbe des Trikots sehr wohl entscheidend, denn wie soll ansonsten der Libero in der Abwehr ausgemacht werden. Das der erste Satz nicht zu annullieren bzw. neu anzusetzen ist, kann ich hingegen mitgehen.

Regel 19.2

Fall 5.22 (Gruppenblock mit Liberobeteiligung)

Zwei Spieler versuchen den gegnerischen Angriff zu blocken und springen am Netz. Zwischen ihnen befindet sich der Libero, der ebenfalls springt, sich jedoch zu keiner Zeit mit irgendeinem Teil seines Körpers oberhalb der Netzoberkante befindet. Dennoch pfeift der 2. Schiedsrichter dies als Blockfehler. War diese Entscheidung richtig?

Diese Entscheidung war nicht richtig. Weil der Libero zu keiner Zeit mit irgendeinem Körperteil sich höher als die Netzoberkante befunden hat. Sein / Ihr Sprung kann damit nicht als Blockverusch gewertet werden.

VBSR: Diese Regelauslegung ist zweifelhaft. Betrachtet man die Aktion des Liberos unabhängig von den anderen Netzspielern, ist dieser Auslegung sicherlich zuzustimmen. Die beschriebene Situation suggeriert jedoch einen Gruppenblock im Sinne der Regel 14.1.4. Damit kommt es für mich nicht mehr darauf an, ob jeder einzelne beteiligte Spieler für sich genommen die Blockmerkmale erfüllt hat, denn diese müssen sich die Spieler gegenseitig zurechnen lassen. Für den Schiedsrichter auch nicht zwangsweise zu erkennen, welche Hand konkret sich gerade wo befindet.

Regeln 14.1.1, 14.1.2, 14.1.3

Fall 5.23 (Liberoaustausch und Aufschlagverzögerung)

Der Libero verlässt das Spielfeld. Der Aufschlagspieler begeht einen Fehler indem der die 8 Sekunden für den Aufschlag überschreitet. Kann der Libero nun wieder auf das Spielfeld zurück kommen?

Durch den Aufschlagfehler wird der Spielzug als vollendet angesehen. Daher ist des dem Libero erlaubt wieder zu tauschen.

Regeln 6.1.3, 19.3.2.1, 19.3.2

Fall 5.24 (Neubenennung des Austauschspielers)

Der Trainer erklärt den einzigen Libero für spielunfähig und möchte einen neuen Libero benennen. Wer kann als neuer Libero benannt werden und wann?

Außer für den reguläen Austauschsspieler, kann jeder Spieler von der Bank, im Moment der Neubenennung, als neuer Libero benannt werden. Der ursprügnliche Libero kann zu keiner Zeit wieder in das Spiel zurückkehren.

Wenn der Trainer den Austauschspieler als neuen Libero möchte, muss er ihn zunächst regulär Wechseln.

Regeln 19.3.2.8, 19.4.2.1, 19.4.2.4


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