(bkw, 17.02.2016) Stand: Regeltext, 45. Aufl. 2013, RI 01-15. Das Beherrschen der Handzeichen ist für den Schiedsrichter extrem wichtig. Mit den Handzeichen kommunizieren alle Beteiligten miteinander und untereinander. Die Handzeichen sind damit die Sprache des Spiels, die unbedingt von allen Beteiligten einheitlich und richtig gesprochen werden muss! Die Handzeichen werden im Regelbuch in Regel 28 bzw. in der Abbildung 11 bzw. 12 dargestellt.
Die Schiedsrichter müssen den Grund für ihren Pfiff (Art des gepfiffenen Fehlers oder die Art der genehmigten Spielunterbrechung) durch das offizielle Handzeichen anzeigen. Das Zeichen wird für einen Moment beibehalten. Wenn es mit der Hand ausgeführt wird, dann mit derjenigen auf der Seite der Mannschaft, die den Fehler begangen oder den Antrag gestellt hat.
Die Schiedsrichter sollen unmittelbar nach dem Pfiff die entsprechenden Handzeichen anzeigen. Zur Reihenfolge der Zeichen im Einzelnen gleich mehr...
Wichtig: Die Handzeichen sind auf der entsprechenden Seite anzuzeigen. Dazu werden die Handzeichen gegebenenfalls gespiegelt.
Beispiel: Wenn das - von Euch aus - rechte Team den Fehler "Doppelberührung" (Handzeichen 17) begangen hat, dann zeigt Ihr die zwei gespreizten Finger mit der rechten Hand, auf der - von Euch aus - rechten Seite des Netzes an. Wurde der Fehler von der - von Euch aus - linken Mannschaft begangen, dann zeigt Ihr den Fehler mit der linken Hand, auf der - von Euch aus - linken Seite des Netzes an. Eigentlich doch ganz einfach?!
Die Linienrichter müssen die Art des begangenen Fehlers durch die offiziellen Fahnenzeichen anzeigen und das Zeichen für einen Moment beibehalten.
Da die wenigsten von Euch überhaupt einmal in die Situation kommen werden ein Fahnenzeichen anzuzeigen, werde ich diese hier nur zur Vollständigkeit erwähnen, jedoch im Einzelnen nicht weiter darauf eingehen.
Erkennt der 1. Schiedsrichter einen Fehler, dann gilt → Pfiff, Pause, Seite (Handzeichen 2), Pause, Fehler, Pause.
Im Einzelnen: Pfiff; Pause (jetzt hat 1. Schiedsrichter die Zeit kurz in sich zu gehen und über das Geschehene noch einmal nachzudenken); der 1. Schiedsrichter zeigt die Seite an, die als nächstes Aufschlagen wird (Handzeichen 2); Pause (Hände wieder einfahren); der 1. Schiedsrichter zeigt den erkannten Fehler an (Handzeichen - Fehlerzeichen); dann Pause bis zur nächsten Bewilligung des Aufschlags mit (Handzeichen 1).
Wichtig: Der 2. Schiedsrichter wiederholt die Handzeichen des 1. Schiedsrichter nicht mehr, wenn 1. Schiedsrichter einen Fehler erkennt!
Erkennt der 2. Schiedsrichter einen Fehler, dann gilt → Pfiff, Pause, Fehler, Pause, 1.Schiedsrichter zeigt Seite (Handzeichen 2), 2. Schiedsrichter wiederholt Seite (Handzeichen 2).
Im Einzelnen: (s.o. beim 1. Schiedsrichter), aber: 2. Schiedsrichter zeigt zuerst den erkannten Fehler (Handzeichen - Fehlerzeichen) an, dann zeigt der 1. Schiedsrichter die Seite an, die als nächstes Aufschlagen wird (Handzeichen 2), nach dem 1. Schiedsrichter, zeigt auch 2. Schiedsrichter die Seite an.
Wichtig: Der 1. Schiedsrichter wiederholt nicht das Fehlerzeichen des 2 .Schiedsrichters, und pfeift auch nicht noch einmal!
Ausnahmen:
Ausführung: Mit der Handbewegung die Richtung des Aufschlages zeigen.
Regelgrundlage: 12.3, 22.2.1.1
Erläuterung: Das Handzeichen besteht aus zwei Teilen:
Wichtig: Abzugrenzen ist dieses Handzeichen unbedingt von dem Handzeichen Nr. 19 (Fehlerhafte Netzberührung / Aufschlag überquert das Netz nicht vollständig innerhalb des Überquerungssektors), bei dem die offene Hand bei gestrecktem Arm nur an das Netz gehalten wird. Oft ist zu beobachten, dass Schiedsrichter die Hand nur an das bzw. bis zum Netz führen. Dies entspricht eher dem Handzeichen 19 und ist damit zu vermeiden.
Der Pfiff zur Aufschlagbewilligung erfolgt insgesamt ein wenig länger und kurz nachdem Ihr damit begonnen habt, die Hand zur anderen Körperseite zu führen.
Ausführung: Den Arm auf die Seite der Mannschaft ausstrecken, die als nächstes aufschlagen wird.
Regelgrundlage: 22.2.3.1, 22.2.3.2, 22.2.3.4
Erläuterung: Das Handzeichen ist eigentlich selbst erklärend. Wichtig ist, dass Ihr das Handzeichen grundsätzlich nur einmal, bevor das Fehlerzeichen folgt, anzeigt. Nach dem Fehlerzeichen habt Ihr beide Hände wieder nach unten zu nehmen.
Gerade Schiedsrichter in den unteren Ligen machen oft den Fehler, das Handzeichen 2 nach dem Fehlerzeichen noch einmal und oft sehr lange zu zeigen. Wenn ein Spieler oder der Ballholer Euch fragt oder fragend anschaut, welche Mannschaft als nächstes Aufschlagen wird, dann könnt Ihr natürlich noch einmal kurz mit diesem Handzeichen die Seite anzeigen. Haltet das Handzeichen dann aber nicht länger als nötig.
Dieses Handzeichen ist von Handzeichen 1 (s.o.) abzugrenzen, mit dem der Aufschlag bewilligt wird.
Ausführung: Einen Arm vor der Brust, den andern Arm hinter dem Rücken anwinkeln und um den Körper herum kreisen.
Regelgrundlage: 18.2
Erläuterung: Achtet bei der Ausführung dieses Handzeichen darauf, dass Ihr die Bewegung nur einmal ausführt, also den hinteren Arm nach vorn zu kreisen bzw. zeitgleich den vorderen Arm nach hinten zu kreisen. Ihr sollt mit diesem Handzeichen andeuten, dass die Mannschaften die Seiten wechseln. Wenn Ihr mehrfach diese Bewegung ausführt, dann bedeutet dies eigentlich, dass die Mannschaft entsprechend oft wechseln müssten...
Wichtig: Dieses Handzeichen folgt unmittelbar nach dem Handzeichen 9 - Satz- oder Spielende, außer vor dem 5. Satz, da hier zuvor noch die Auslosung erfolgen muss.
Ausführung: Die Handfläche einer Hand auf die Finger der senkrecht gehaltenen Hand legen (ein T bilden) und dann die beantragende Mannschaft zeigen.
Regelgrundlage: 15.4.1
Erläuterung: Diese Handzeichen besteht aus zwei Teilen:
Wichtig: Seit der Regelreform 2015 wird dieses Handzeichen grundsätzlich nur noch vom 2. Schiedsrichter angezeigt. Der 1. Schiedsrichter zeigt dieses Handzeichen nur noch in speziellen Situationen (Anm. Als spezielle Situation kann ich mir momentan nur die Situationen vorstellen, in der der 2. Schiedsrichter aus irgend einem Grund verhindert ist, weil er z.B. gerade "umgehauen" wurde).
Ausführung: Die Unterarme vor dem Körper umeinander kreisen.
Regelgrundlage: 15.5.1, 15.5.2, 15.8
Erläuterung: Achtet bei der Ausführung dieses Handzeichen darauf, dass Ihr die Bewegung wirklich mit dem Unterarm und nicht nur mit den Fingern erfolgt und dass das Umkreisen nur einmal ausgeführt wird.
Seit der Regelreform 2015 wird dieses Handzeichen grundsätzlich von beiden Schiedsrichtern nur noch in speziellen Situationen angezeigt. (Eine solche spezielle Situation liegt z.B. vor, wenn keine nummerierten Tafeln zur Unterstützung des Wechsels verwendet werden. Dann wird das Handzeichen vom 2. Schiedsrichter angezeigt.)
Im Ergebnis zeigt - zumindest in den unteren Ligen, die ohne Nummerntafeln spielen - der zweite Schiedsrichter das Wechselzeichen weiter an.
Ausführung: Die gelbe Karte zeigen (Verwarnung) bzw. die rote Karte zeigen (Bestrafung).
Regelgrundlage: 21.1, 21.3.1, 21.6, 23.3.2.2
Erläuterung: Das Handzeichen ist selbst erklärend.
Ausführung: Beide Karten zusammen zeigen (Hinausstellung) bzw. beide Karten getrennt zeigen (Disqualifikation)
Regelgrundlage: 21.3.2, 21.3.3. 21.6, 23.3.2.2
Erläuterung: Das Handzeichen ist selbst erklärend.
Ausführung: Die Unterarme mit geöffneten Händen vor der Brust kreuzen.
Regelgrundlage: 6.2, 6.3
Erläuterung: Das Handzeichen an sich ist selbsterklärend. Dieses Handzeichen wird nach jedem Satzende angezeigt, wobei auch das Ende des Spiels durch beenden des letzten Satzes erfolgt.
Wichtig: Soweit noch ein weiterer Satz gespielt wird, es sei denn, es handelt sich um den 5. Satz, folgt nach diesem Handzeichen noch das Handzeichen 3 - Seitenwechsel.
Ausführung: Den gestreckten Arm mit der Handfläche nach oben heben.
Regelgrundlage: 12.4.1
Erläuterung: Mit diesem Handzeichen deutet Ihr also einen Aufschlag von unten an.
Wichtig: Bei der Ausführung dieses Handzeichens muss darauf geachtet werden, dass Ihr tatsächlich dieses Fehlerzeichen mit gestrecktem Arm ausführt. Denn dieses Handzeichen ist abzugrenzen von Handzeichen 16 (Gehaltener Ball), bei dem nur der Unterarm mit der Handfläche nach oben gehoben wird.
Ausführung: Acht gespreizte Finger heben.
Regelgrundlage: 12.4.4
Erläuterung: Das Handzeichen an sich ist selbsterklärend. Es bezieht sich auf die acht Sekunden, die einem Aufschlagspieler zur Verfügung stehen, nachdem der Schiedsrichter mit dem Handzeichen 1 (Bewilligung des Aufschlags) den Aufschlag bewilligt hat.
Ausführung: Beide Arme mit der Handfläche nach vorn heben.
Regelgrundlage: 12.5, 12.6.2.3, 14.6.3, 19.3.1.3, 23.3.2.3a+g, 24.3.2.4
Erläuterung: Das Handzeichen ist eigentlich selbsterklärend, allerdings ein wenig misslich formuliert. Ihr sollt hier nicht die Arme nach vorn heben, sondern die Handflächen.
Mit diesem Handzeichen wird der Block bzw. der Sichtblock angedeutet.
Ausführung: Mit dem Zeigefinger eine kreisförmige Bewegung ausführen.
Regelgrundlage: 7.5, 7.7, 23.3.2.3a, 24.3.2.2
Erläuterung: Das Handzeichen ist eigentlich selbsterklärend, allerdings nicht ganz wörtlich zu nehmen. Anstatt nur mit dem Zeigefinger irgendwo in der Luft rumzurühren, empfiehlt es sich - für eine bessere Sichtbarkeit - dieses Handzeichen mit dem gesamten Handgelenk auszuführen.
Ausführung: Mit dem Arm und ausgestreckten Fingern auf den Boden zeigen.
Regelgrundlage: 8.3
Erläuterung: Das Handzeichen ist eigentlich selbst erklärend, wobei die Abbildung an sich ein wenig ungünstig gestaltet wurde. Ihr zeigt bei diesem Handzeichen mit dem Arm und den ausgestreckten Fingern in das Feld, also ein wenig nach vorn auf den Boden.
Ausführung: Die Unterarme mit geöffneten Händen, die Handflächen zum Körper, senkrecht nach oben heben.
Regelgrundlage: 8.4.1, 8.4.2, 8.4.3, 8.4.4, 24.3.2.5, 24.3.2.7
Erläuterung: Das Handzeichen besteht aus zwei Teilen:
Für ein deutliches Handzeichen besteht dann zwischen dem Körper und dem Oberarm und zwischen dem Oberarm und dem Unterarm jeweils ein 90° Winkel.
Ausführung: Langsam den Unterarm mit der Handfläche nach oben heben.
Regelgrundlage: 9.2.2, 9.3.3, 23.3.2.3b
Erläuterung: Mit diesem Handzeichen deutet eine Hebebewegung an.
Wichtig: Bei der Ausführung dieses Handzeichens müsst Ihr darauf achten, dass Ihr bei diesem Fehlerzeichen nur den Unterarm hebt. Denn dieses Handzeichen ist abzugrenzen von dem Handzeichen 10 (Ball beim Aufschlag aus der Handgeschlagen), bei dem der gestreckte Arm mit der Handfläche nach oben gehoben wird.
Ausführung: Zwei gespreizte Finger zeigen (Doppelberührung) bzw. vier gespreizte Finger zeigen (Vier Berührungen).
Regelgrundlage: 9.3.1, 9.3.4, 23.3.2.3b
Erläuterung: Diese Handzeichen sind selbst erklärend. Achtet allerdings darauf, dass Ihr die Fehlerzeichen mit der Handfläche nach vorn anzeigt.
Ausführung: Mit der offenen Hand und ausgestrecktem Arm die entsprechende Seite des Netzes anzeigen.
Regelgrundlage: 11.4.4, 12.6.2.1
Erläuterung: Dieses Handzeichen kann oft nicht in der dargestellten Form angezeigt werden, da der Schiedsrichter zu weit vom Netz entfernt steht. In diesem Fall zeigt Ihr nicht an das Netz an sich, sondern z.B. gegen das Spannseil.
Ausführung: Eine Hand mit der Handfläche nach unten über das Netz halten.
Regelgrundlage: 11.4.1, 13.3.1, 14.3, 14.6.1, 23.3.2.3c
Erläuterung: Entgegen der Beschreibung ist hier nicht nur die Hand, sondern auch der Unterarm über das Netz zu halten. Wenn das Netz zu weit weg sein sollte, dann haltet Ihr die Hand entsprechend über das Spannseil.
Wichtig: Bei diesem Handzeichen findet keine Klappbewegung statt und es ist somit von dem Handzeichen 21 (Fehler beim Angriffsschlag) abzugrenzen.
Ausführung: Mit dem Unterarm bei geöffneter Hand eine Bewegung von oben nach unten ausführen.
Regelgrundlage:
Erläuterung: Das Handzeichen besteht aus zwei Teilen:
Mit diesem Handzeichen soll die Angriffsbewegung simuliert werden.
Ausführung: Auf die Mittellinie oder die entsprechende Linie zeigen.
Regelgrundlage: 8.4.5, 11.2.2, 12.4.3, 23.3.2.3 a+f, 24.3.2.1
Erläuterung: Das Handzeichen ist selbst erklärend.
Wichtig: Der letzte Fall "ein Spieler steht im Moment des Aufschlages außerhalb seines eigenen Feldes" wurde 2013 neu eingeführt. Damit steht das Handzeichen 22 in direkter Konkurrenz zu dem Handzeichen 13 (Positions- oder Rotationsfehler). Da das Handzeichen 22 jedoch die Situation spezieller beschreibt als das Handzeichen 13, ist in den genannten Fällen immer das Handzeichen 22 anzuzeigen!
Ausführung: Beide Daumen senkrecht halten.
Regelgrundlage: 6.1.2.2, 17.2, 22.2.3.4
Erläuterung: Das Handzeichen ist selbst erklärend.
Ausführung: Mit der Handfläche einer Hand über die Finger der senkrecht gehaltenen anderen Hand streichen.
Regelgrundlage: 23.3.2.3 b, 24.2.2
Erläuterung: Stellt Euch vor, dass Ihr mit der "streichenden" Hand den Ball simuliert, der über die senkrecht gehaltene Hand streift - diese berührt.
Ausführung: Die gelbe Karte (Verwarnung) oder die rote Karte (Bestrafung) gegen das Handgelenk halten.
Regelgrundlage: 15.11.3, 16.2.2, 16.2.3, 23.3.2.2
Erläuterung: Das Handzeichen ist eigentlich selbst erklärend. Da es sich hier um eine Verzögerung handelt, stellt Euch einfach vor, dass Ihr die entsprechende Karte an die sich am Handgelenk befindliche Uhr haltet.
Ausführung: Die Fahne senken.
Regelgrundlage: 8.3, 27.2.1.1
Erläuterung: Das Fahnenzeichen ist selbst erklärend.
Ausführung: Die Fahne senkrecht heben.
Regelgrundlage: 8.4.1, 27.2.1.1
Erläuterung: Das Fahnenzeichen ist selbst erklärend.
Ausführung: Die Fahne senkrecht vor der Brust heben und deren Spitze mit der Handfläche der freien Hand berühren.
Regelgrundlage: 27.2.1.2
Erläuterung: Das Fahnenzeichen ist selbst erklärend.
Ausführung: Die Fahne über dem Kopf schwenken und je nach Sachverhalt auf die Antenne oder die entsprechende Linie zeigen.
Regelgrundlage: 8.4.2, 8.4.3, 8.4.4, 12.4.3, 27.2.1.3, 27.2.1.4, 27.2.1.6, 27.2.1.7
Erläuterung: Das Fahnenzeichen ist selbst erklärend.
Ausführung: Arme anwinkeln und vor der Brust kreuzen.
Regelgrundlage: keine
Erläuterung: Das Fahnenzeichen ist selbst erklärend.