(bkw, 01.12.2015) Stand: Regeltext, 45. Aufl. 2013, RI 01-15. Die Regel 8.2 steht unter der Regel 8, die mit Spielsituationen überschrieben ist. Als Spielsituationen werden in Regel 8.1 - Ball "im Spiel", in Regel 8.2 - Ball "aus dem Spiel", in Regel 8.3 - Ball "in" und in Regel 8.4 - Ball "aus" gefasst. Die Regeln 8.1 - Ball "im Spiel" und Regel 8.2 - Ball "aus dem Spiel" beschreiben Situationen, in denen der Ball "spielbar" ist, wobei die Definition des Spielzugs aus Regel 6.1.3 (...der Folge von Spielaktionen vom Moment des Aufschlags bis der Ball aus dem Spiel ist) unmittelbar an die Regeln 8.1 und 8.2 anknüpft.
Dem entgegen betreffen die Regeln 8.3 - Ball "in" und 8.4 - Ball "aus" nicht die Spielbarkeit des Balles, sondern definieren, wann ein Ball als "in" (Regel 8.3) oder "aus" (Regel 8.4) zu werten ist.
Der Ball ist in dem Augenblick "aus dem Spiel", in dem ein von einem Schiedsrichter gepfiffener Fehler begangen wird. Liegt kein Fehler vor, ist der Zeitpunkt des Pfiffs maßgebend.
Die Regel 8.2 stellt auf zwei verschiedene Zeitpunkte ab: Zum einen auf den Augenblick, in dem ein gepfiffener Fehler begangen wird und zum anderen auf den Pfiff an sich.
Dieser Zeitpunkt liegt rein tatsächlich meist einige Augenblicke in der Vergangenheit, da der Schiedsrichter zumeist leicht zeitversetzt den Fehler pfeift. Allerdings können auch Situationen eintreten, in denen dieser Zeitpunkt auch deutlich in der Vergangenheit liegt, etwas wenn der begangene Fehler erst einige Ballkontakte später durch den Schiedsrichter gepfiffen / realisiert wird, z.B wenn ein Linienrichter anzeigt, dass der Ball außerhalb des Überquerungssektors gespielt wurde. Erfolgt dann nach dem "ersten" - aber noch nicht gepfiffenen Fehler ein weiterer Fehler derselben oder der anderen Mannschaft, so werden diese nicht mehr durch den Schiedsrichter geahndet (Sanktionen wegen Fehlverhalten sind hiervon natürlich ausgenommen).
Dieser Zeitpunkt wird insbesondere dann relevant, wenn der Pfiff nicht durch einen Fehler einer Mannschaft veranlasst wird, sondern z.B. durch eine äußere Beeinflussung und daher der Spielzug mittels Handzeichen 23 wiederholt werden muss. Da hier kein begangener Fehler vorliegt, ist der Zeitpunkt des Pfiffs maßgeblich für den Zeitpunkt, in dem der Ball "aus dem Spiel" ist.
Regel | Regeltext |
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Regel 5.1.2 (Umkehrschluss aus Regel 8.1) |
Nur dem Spielkapitän ist es gestattet, mit den Schiedsrichtern zu sprechen, wenn sich der Ball nicht im Spiel befindet: |
Regel 6.1.3 | Ein Spielzug ist die Folge von Spielaktionen vom Moment des Aufschlags bis der Ball "aus dem Spiel" ist. |
Regel 12 (mittelbar durch Regel 8.1) |
Der Aufschlag ist die Handlung, durch die der in der Aufschlagzone befindliche rechte Hinterspieler den Ball ins Spiel bringt. |
Regel 15 (mittelbar durch Regel 6.1.3 - s.o.) |
Eine Unterbrechung ist die Zeit zwischen einem vollendeten Spielzug und dem Pfiff des 1. Schiedsrichters zum nächsten Aufschlag. |
Regel 19.3.2.1 (mittelbar durch Regel 6.1.3 - s.o.) |
... es muss aber ein vollendeter Spielzug zwischen zwei Libero-Austauschaktionen liegen ... |